Anstelle des üblichen Herbst-Podiums konnte die IGöV Zürich, einen Monat vor Betriebsaufnahme der LTB am 11. Dezember 2022, Einblick erhalten ins Depot und den Tramlink. Sieben der acht Fahrzeuge sind bereits ausgeliefert und unterwegs auf Testfahrten, das achte folgt knapp vor dem Start. Sechs Fahrzeuge braucht es für den Betrieb, zwei sind Reserve.
So kurz vor dem Start freute es uns umso mehr, dass der CEO von
Aargau Verkehr (AVA), Dr. Severin Rangosch und der Standortleiter Betriebsführung der LTB und sein Kollege sich im getakteten Endspurt Zeit nahmen, uns diese zweite Stadtbahn nach der
Glattalbahn (Tram 12) vorzustellen. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank für den freundlichen Empfang und die Gastfreundschaft!
Eigentlich eine komfortable Situation, wie Severin Rangosch sagte: Die AVA konnte quasi eine pfannenfertige Bahninfrastruktur von der
Limmatalbahn AG übernehmen. Dessen Geschäftsführer und Gesamtprojektleiter, Daniel Issler, sorgte mit seinem Team und den beteiligten Unternehmen dafür, dass die 13.4 km lange Bahnstrecke zeit- und kostengerecht fertiggestellt wurde – und dies trotz zweimaligem Abstimmen im Kanton Zürich 2015 und 2018. Zur Erinnerung: Die damaligen Nationalräte Hans Egloff (jetziger VR-Präsident der Limmattalbahn AG), Thomas Hardegger und der Präsident der IGöV Zürich, Peter Anderegg, engagierten sich 2015 im CO-Präsidium des Abstimmungskomitees.
Das Depot «Müsli» ist eine grosszügige, architektonisch überzeugende Anlage mit einem Aussenabstellraum und dem innenliegenden Serviceraum. Die Anlage bietet Platz für 14 Fahrzeuge, was nötig wäre beim optionalen Zukauf vom weiteren sechs Tramlinks für eine Taktverdichtung.
Das Depot liegt ausserhalb des Siedlungsraums in Nachbarschaft zum SBB-Rangierbahnhof – eigentlich im Kanton Aargau aber doch auf Zürcher Boden. Was auffällt im Innern: Es gibt keine Fahrleitungen! Wie kommt den das Tram hinein? Ein Batterie sorgt dafür, dass das Fahrzeug kurze Strecken ohne Strom vom Fahrdraht überbrücken kann – sei es ins Depot oder allenfalls unterwegs. Nebst dem Depot konnten die Teilnehmenden auch einen Tramlink von innen und aussen begutachten. Eine «Erstfahrt» war wegen noch fehlender Betriebsbewilligung des BAV nicht möglich. Aber die IGöV Zürich freut sich auf den 11. Dezember und wünscht den Betreibern viel Erfolg auf der letzten Etappe!
Informationen zu unseren Podien finden Sie hier
Senden Sie uns einen Kommentar an . Wir werden ihn nach Überprüfung publizieren. Der Link Kommentare wurde wegen Missbrauchs deaktiviert!
––– KOMMENTARE –––
21.11.2022 Ernst Joss
Im Artikel steht: «Das Depot liegt ausserhalb des Siedlungsraums in Nachbarschaft zum SBB-Rangierbahnhof – eigentlich im Kanton Aargau aber doch auf Zürcher Boden.» Dazu muss gesagt werden, dass das Depot vollständig auf Zürcher Gebiet steht. Der Kanton Aargau weigerte sich standhaft das Depot auf seinem Kantonsgebiet erstellen zu lassen, obwohl Land im Industriegebiet zur Verfügung gestanden wäre. Wir Zürcher mussten die Kröte schlucken und wertvolle Fruchtfolgefläche opfern. Der Ausgleich musste im Kanton Zürich gefunden werden.