IGöV Zürich - Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr Kanton Zürich

IGöV Zürich

Einloggen Einloggen

Suchen

Suchformular

Navigation

«Ein Plan für die Bahn»

Aktionen:

Erstellt am 27.06.2018 durch VöV ZH
«Ein Plan für die Bahn»
Mit der Frage «Ein Plan für die Bahn?» beginnt das bedenkenswerte Buch zum Bahnausbau in der Schweiz des NZZ-Journalisten Paul Schneeberger und endet im letzten Kapitel mit der Aufforderung «Ein Plan für die Bahn!». Immer mehr vom Gleichen bei STEP 2030 ... 35 ... 40 ... 50 ... fragt sich Schneeberger angesichts der verteilten Milliarden für den Bahnausbau – jährlich fünf Milliarden aus dem unbefristeten Bahninfrastrukturfonds (BIF). Ist das zielführend für die Schweiz, die endlich Verkehr und Raum in Übereinstimmung bringen muss?
Der Autor hinterfragt die Art und Weise dieser eher zufälligen und föderal als gezielten Verteilung der BIF-Gelder in einer sich schnell ändernden Zeit. Er plädiert dafür, dass eine Ideenkonkurrenz (spezielle Art von Testplanung) möglichst schon für den Ausbauschritt 2035 zur Anwendung kommen sollte, um weitere Fehlplanungen zu vermeiden. Der VöV Zürich kann dieses Votum nur unterstützen, schrieben wir doch vor rund zwei Jahren im Zusammenhang mit den Zürcher Projekten Brüttenertunnel und Ausbau Stadelhofen: «Für die Ausbauschritte nach STEP 2030/35 muss zwingend heute ein langfristiges Angebotskonzept ausgearbeitet werden. Nur so können die künftigen grossen Bahnprojekte richtig beurteilt werden – und aufgenommen oder eben auch verworfen werden.»


Er fordert weiter, dass die Siedlungs- und Raumpolitik ernsthaft mit der Verkehrsplanung zusammengeführt wird. Gerade das schienengebundene Massentransportmittel ist prädestiniert, Raum und Verkehr in Übereinstimmung zu bringen: «Der Ausbau der Eisenbahn ... im Sinn einer Verkehrsverdichtung nach innen und die Siedlungsentwicklung nach innen können sich gegenseitig in die Hand spielen». Die grosse Kommunikations-Herausforderung besteht darin, einer ‚leer ausgehenden’ Region plausibel zu erklären, wieso ein Ausbau andernorts sinnvoller ist und dieser Region sogar mehr Vorteile bringt. Wenn die Zersiedlung ernsthaft angegangen wird – und das muss sie – ist die Fokussierung des Bahnausbau auf die dichten Siedlungsräume ein Muss. Sehr bildlich beschreibt Schneeberger im Schlusskapitel seine Vision eines erfolgreichen, nachhaltigen Bahnausbaus: «Die Eisenbahn kann im 21. Jahrhundert für die ganze Schweiz das werden, was die Glattalbahn für den Norden von Zürich ist: Das zentrale Instrument, das Ordnung und Orientierung in die diffus gewordene Siedlungsentwicklung bringt».

Paul Schneeberger ist promovierter Historiker und hat 2017 zusätzlich einen MAS in Raumplanung abgeschlossen. Das Buch «Ein Plan für die Bahn» (Print oder e-book) ist erhältlich im Buchhandel oder unter .

Kommentare

Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.

Neuen Kommentar hinzufügen

Allgemein
Titel
Inhalt
Autor
Name
E-Mail